Pejo • Trentino
Skitouren im Trentino sind gebucht. Basislager ist das Hotel Chalet Alpenrose, ein umgebauter Bauernhof/Stall in Cogolo di Pejo. Ich schlafe in einem Doppelbett mit Dach und Vorhängen, aber nur ein Bett ist bezogen…
Montag
Pozze-Kessel ca. 2500m, Ortler-Gruppe
Mit dem Hotelbus fahren wir nach nach Ortise hinauf oberhalb von Pellizzano. Auf langer Almstraße queren wir in den Pozze-Kessel, ein riesiger Halbrund, eine halbe Arena mit Blick auf Brenta und Presanella. Der Schnee ist orange, bestäubt mit Sahara-Sand. An der Baita Pozze vorbei steigen wir noch einige Höhenmeter auf, und dann ist Schluß.
Der Abfahrtsschnee ist weich bis sulzig und kann nur besser werden.
Dienstag
Monte Mandrone 3281, Adamello + Presanella-Alpen
Busfahrt zum Tonale-Pass, meterhoch liegt hier der Schnee, und dann Gondel-, Sessellift- + Schlepplift-Fahrt. Kurzer Aufstieg zum Passo Presena, und wir fahren ab auf beinhartem zerfahrenem Schnee – ein Horror-Trip – bis oberhalb des Rifugio Mandrone. Und nun kommt der Aufstieg zum Passo del Lago di Pisgana und weiter bis auf den Gipfel des Monte Mandrone.
Abfahrt über den westlichen Pisgana-Gletscher in herrlichem Pulver, dann verspurt und zuletzt hart, lang und beeindruckend, an dem sterbenden Gletscher vorbei. Ein Forstweg führt zu einer Piste, und neben der Piste steht ein Albergo, so soll es sein.
Mittwoch
Monte Sole 2350m und höher, Ortler-Gruppe
Busfahrt nach Rabbi Fonti im Val di Rabbi. Wir gehen auf der Almstraße ins Val Cercen und hinauf zur Malga Sole Alta, etwa 800 Hm. Jetzt kommen noch 400 Hm über weite, wohl geneigte Hänge, oberhalb des Monte Sole ist Schluss. Blauer wolkenloser Himmel, die Aussicht ist eher beschränkt.
Die Abfahrt über die Südhänge geht besser als erwartet, aber die Straße – endlos, im Wald, im Schatten hart und vereist. Das Verhältnis Straße / Hang passt nicht.
Donnerstag
Val Gelada, Brenta-Gruppe
Madonna di Campiglio ist der Ausgangspunkt. Die Seilbahn bringt uns zum Passo Groste. Nach kurzem Aufstieg fahren wir nach Norden ab, an der Pietra Grande vorbei, bis wir durchs Val della Giare aufsteigen können zur Bocchetta dei Tre Sassi. Tief unten liegt der Lago di Tovel, weiß, schneebedeckt, umgeben von schwarzen Wäldern.
Und nun beginnt die Abfahrt durchs das Val Gelada, ein breites Kar in schönster Brenta-Kulisse.
Wir erreichen die Zivilisation und die bewirtschaftete Malga Mondrifa, eine Rast wäre obligatorisch, aber unser Führer kennt dieses Wort leider (noch) nicht.
Freitag
Buckel ca. 2600m, Ortler-Gruppe
Immer wieder Sonne, kaum zu glauben.
Noch einmal eine Fahrt zum Tonale-Pass und weiter zum nördlich gelegen Hotel-Hospiz. Der beabsichtigte Monte Tonale Orientale zeigt sich verblasen und mit Schneerutschen, also lassen wir ihn in Ruhe. Wir steigen im Kar westlich auf, zuerst neben dem Sessellift, bis auf einen kleinen Buckel.
Toller Blick auf Presanella und auf unsere Abfahrt vom Monte Mandrone, toller Schnee bei der Abfahrt.
Nachmittags liege ich im Liegestuhl auf der Terrasse hinter dem Stall-Hotel in der Sonne, Wasser plätschert (Schnee schmilzt), es riecht nach Heu. Urlaub.
Mit Führer Karl, Jens+Martina, Bernd+Monika, Christian+Birgit, Cornelia.