Fotos & Berge
30.03.2014 / Reise

Mandarfen • Ötztaler Alpen

Schon wieder Skitouren gebucht. Der schneearme Winter in den nördlichen Alpen mag dafür eine Erklärung sein. Das Hotel Vier Jahreszeiten in Mandarfen ist edel, alternativ angehaucht, mit Schwimmbad, Whirlpool, Saunen. Die visuelle Wahrnehmung der Leistungen der Küche gelingt ohne Probleme, bei ihrer gustatorischen Wahrnehmung muss ich noch üben. Jeden Abend erwartet uns eine neue Servietten-Kreation.
Ich habe ein Zimmer mit Balkon und Nachmittagssonne, das ist schön.
Bei der Besteigung von Dreitausendern aus dem Tal in einem Tag sind natürlich Aufstiegshilfen erforderlich, insgesamt 112 €. Alle Abfahrten führen uns zum Hotel auf 1675m zurück.
Der Saharastaub am Himmel sorgt für diffuses Licht …

Montag
Wurmtaler Kopf 3228m, Ötztaler Alpen
Auffahrt mir der Rifflsee-Seilbahn. Ein langer, ein sehr langer und flacher Anstieg durch ein wenig spektakuläres Tal folgt. Am Ende wird es steiler, und die letzten Meter zu Fuß.
Voller Blick auf die Wildpitze.
Bei der Abfahrt findet Abi unverspurte Hänge mit Pulverschnee. Wir queren den See und kommen zur Piste.

Dienstag
Linker Fernerkogel 3277m, Ötztaler Alpen
Die Schrägstollenbahn Gletscherexpress und die Mittelberg-Seilbahn bringen uns in die Höhe, in das Pitztaler Gletscher-Skigebiet. Wir fahren ab, bis wir nach Osten queren können, und fellen an. Wir steigen auf in den Sattel östlich des Fernerkogels, rechts oben lassen sich einige Bauwerke des Skigebiets von Sölden erkennen, und erreichen von Norden den Gipfel.
Die Abfahrt geht zuerst direkt nach Norden an der Kante, mit fantastischem Tiefblick ins Tal, im Pulverschnee, wir schwenken in die Mitte des Gletschers und erreichen die Piste, den „Notweg“, bei der Eisbrücke.

Mittwoch
Wildspitze 3768m, Ötztaler Alpen
Der zweithöchste Berg Österreichs.
Wieder kommen Gletscherexpress und Mittelbergbahn zum Einsatz. Wir fahren ab zum Mittelberg-Joch. Die andere Seite liegt im Schatten, ist abgeschmirgelt, wellig, hart. Augen zu und hinunter geht’s, und dann folgen wir der ausgelatschten Aufstiegsspur (heute sind schätzungsweise nur 50 Leute unterwegs) bis zum Skidepot. Abi nimmt uns ans kurze Seil, was mir keine Sicherheit gibt, die mitgenommenen Steigeisen wären mir auf der glatten steilen Schneespur lieber gewesen.
Die Aussicht ist irre. Die Erdkrümmung begrenzt den Blick.
Die Abfahrt ist (natürlich) pistenmäßig eingefahren und hart, aber die Landschaft … Zuerst auf dem Anstiegsweg, dann auf dem Taschachferner vorbei an Gletscherbrüchen und schließlich im Taschach-Tal noch lange, lange hinaus. Gewaltig. 2000 Hm.

Donnerstag
K2 3253m, Ötztaler Alpen
Hohe Bewölkung, das verheißt nichts Gutes. Aber wir schauen mal.
K2, der Name steht für zweite Kompanie, sagt Abi.
Die Rifflsee-Bahn hilft, und wir gehen hoch wieder durch wenig spektakuläres Gelände, ein Abfahrtsberg und kein Landschaftsberg. Kurzer Fuß-Aufstieg zum Gipfelkreuz.
Die Abfahrt ist – wegen der Bewölkung – lecker: harter zerfahrener Schnee. Lieber noch mal hoch. Und dann wieder das Geschiebe über den See. Kein Volltreffer.

Freitag
Schuchtkogel 3471m, Ötztaler Alpen
Der dritte Einsatz von Gletscherexpress und Mittelbergbahn. Am Mittelberg-Joch fahren wir noch vorbei, dann steigen wir auf zu dem Grat, der vom Rechten Fernerkogel herüberzieht. Der Grat wird überschritten, zu Fuß, eine kurze Abfahrt, und hinauf in den Sattel südlich des Schuchtkogels. Den Rest wieder zu Fuß.
Für die Abfahrt gibt es kaum Worte, wir sind allein in der riesigen Gletscherfläche des Mittelbergferners, bester Schnee, Schwung reiht sich an Schwung, endlos, nach 1000 Hm sind wir bei der schon bekannten Eisbrücke.

Mit Führer Abi (Albert), David, Harry, Thomas.

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