Fotos & Berge
18.09.2021 / Reise + Wanderung

Liparische Inseln • Sizilien

Ich buche „Liparische Inseln“ beim DAV Summit Club. Alle sechs Insel-Touren – bis auf Salina – sind Halbtagesunternehmungen, also sollte genügend Zeit vorhanden sein für einen entspannten Auf- und Abstieg und zum Fotografieren. Leider kommt es anders, eine athletische Gruppe, Marathon, Triathlon, und ich habe Probleme mit der Steilheit der Wege, dem Tempo, der Hitze. Und es gibt organisatorische Mängel, eigentlich nicht zu erwarten beim DAV Summit Club. Wir kommen an, mittags in Catania. Nichts spricht gegen die weitere vorgesehene Überfahrt nach Lipari – außer dass das Hotel in Lipari überbucht ist. Der Reiseleiter kommuniziert nichts, wir müssen auf Sizilien bleiben, in Milazzo, in einem Hotel in einem – so sieht es aus – aufgelassenen Industriegebiet. Ein ernüchternder Beginn.


Stromboli
Es wird ein langer Tag. Zuerst nach Lipari, dann nach Panarea. Mit einem Bade-Intermezzo für eine Schulklasse (?). Dann nach Stromboli. Aufstieg bis auf ca. 300Hm. Viele Menschen, viele auch mit einheimischen Führern deutlich höher. Wir allerdings dürfen nicht weiter hinauf. Später ganz weit oben dann etwas Rotes gesehen, na ja, lohnt sich nicht. Abstieg mit Stirnlampe, ein Rückblick zeigt zahlreiche Lichterketten am Berg. Rückfahrt nach Lipari. Noch vor Mitternacht beziehe ich das Zimmer. Mit dem Blick auf eine Hauswand. Die zweite Ernüchterung.


Salina
Eine Insel mit zwei Bergkegeln. Ein optischer Leckerbissen. Selbstverständlich ist der höhere Monte Fossa delle Felci 962m unser Ziel. Die Auffahrt mit dem Bus zum Santuario Madonna del Terzito erspart uns gut 300Hm. Moderates Tempo, zumindest beim Aufstieg, der wie der Abstieg eher durch die wechselnde Vegetation spannend ist als durch die Aussicht. Bei der Rückfahrt mit dem Schiff sehen wir die landschaftlich sehenswerte Westseite von Lipari. Der Reiseleiter sagt, für einen Zimmerwechsel sei er nicht zuständig.


Lipari
Heute bleiben wir auf Lipari (Insel). Gehen zu einem Aussichtspunkt und weiter zum Osservatore mit Blick auf die beiden Felszähne im Meer. Den Aufstieg zum Monte Guardia 369m mache ich nicht mit. Nach dem Abstieg nach Lipari (Ort) erhalten wir ein vegetarisches Mittagessen in einem Hafenrestaurant, eine Auswahl hat es nicht gegeben. Vom Hotel aus gehe ich hinunter zum Schwimmen, liege auf einer Liege in der Sonne und lese. Die aktuelle Besetzung der Rezeption meint, für einen Zimmerwechsel sei sie nicht zuständig.


Filicudi
Mit dem Boot nach Pecorini Mare. Zunächst – wie immer – ein steiler Betonweg und hohe Stufen zur Chiesa di Sano Stefano. Fotomotive ohne Ende, allerdings ist zwei Minuten Stehenbleiben gleichbedeutend mit 500m Rückstand, also Anschluss halten. Auf dem aussichtsreichen Sentiero Monte Chiumento queren wir die Hänge, bis wir auf dem Sentiero Arielle zum verlassenen Dorf Case dello Zucco Grande absteigen können. Der Rückweg erfolgt eine Etage tiefer. Wir erreichen Häuser und eine Bar. Gerne werden Getränke gereicht und genommen. Weiter hinab nach Filicudi Porto. Mit dem Schiff zum Hotel und dann mit den Füßen hinunter ins Meer. Heute bekomme ich doch noch eines der reichlich vorhandenen Zimmer mit Meerblick, allerdings nur gegen Aufpreis, die anderen Teilnehmer genießen den Ausblick von Beginn an.


Vulcano
Eine kurze Überfahrt nach Vulcano Porto. Eine touristische Insel, was sich oben am Krater durchaus verstehen lässt. Wir steigen hinauf zum Kraterrand und zum Gipfel 391m. Die Erde lässt hier Dampf ab aus schwefelgelben Rissen und auch mit der Nase wahrnehmbar. Ein beeindruckendes Rund. Mittags sind wir wieder unten – leider, ich bin immer noch mehr auf Landschaft als auf Tourismus eingestellt, also baden und warten, bis das Schiff ablegt.


Panarea
Mit dem gesamten Gepäck und Liberty Lines nach Panarea. Die Koffer bleiben in der Carola Bar. Ziel ist die Punta del Corvo 421m, eine Überschreitung von Nord nach Süd. Für mich wieder ein hohes Tempo, und es ist heiß. Ich brauche 1,5 Stunden. Mit den bekannten fotografischen Nebenwirkungen. Um halb zwei bin ich am Strand, das Schiff legt ab um 16:45. Kurz gebadet, auch zum Baden ist es zu heiß. Ein extrem blauer Himmel. Mit einem Mini-Elektro-Shuttle fahren wir zurück nach San Pietro, warten in der Bar auf die Abfahrt. In Milazzo (auf Sizilien) die Übernachtung in dem bewährten Hotel zwischen Raffinerie und Tankstelle.

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