Costa Calma • Fuerteventura
Hinflug
Wir starten mit 1,5 Stunden Verspätung, und ich lerne, auf Kurz- und Mittelstrecken ist der Service gestrichen. Es mutet seltsam an: der Flugbegleiter schiebt sein Wagerl durch den Gang und ruft, Currywurst, wer will eine Currywurst (kostet 5 €).
Was für ein Gegensatz: In München hat es geschneit, und in Puerto del Rosario ist Sommer. Wir fahren nach Costa Calma und suchen+finden die Unterkunft. Mit Gudrun.
Caleta de la Madera
In der äußersten Südwestspitze beginnt unsere erste Aktivität. Dorthin führt nur eine Piste. Wir parken vielversprechend bei einer Bar. Zuerst nach Norden, dabei kommen uns einige Quads entgegen, eine organisierte Tour, wir erreichen eine Art Leuchtturm an der Punta Pesebre. Hier beginnt ein Pfad an einer wilden ursprünglichen Küste, die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Wir queren die Insel von der West- an die Ostküste, und dann am Meer entlang – das erste Bad im Atlantik – zurück zur Bar.
Playa de Sotavento
Die Strände von Fuerteventura sollen berühmt sein. Wir erkunden die Playa de Sotavento. Hier gibt es eine Lagune, deren Wasserstand von den Gezeiten abhängt. Der goldgelbe Sandstrand ist schier endlos lang und breit, und das Meer ist türkisblau, und der Himmel ist wolkenlos.
Gran Montana 711m
Der Berg befindet sich etwa in der Mitte der Insel. Wir fahren über einen Pass und hinunter nach Vega de Rio Palmas – die Bergstraße kreuzt unseren späteren Aufstiegsweg – und parken bei einem Restaurant. Nachdem wir die Bergstraße gekreuzt haben, geht es sehr ansprechend fast weglos hinauf über einen langen Rücken zum Gipfel mit umfassender und leider dunstiger Rundsicht in die wüstenartige Landschaft. Aufgeschichtete Steine schützen vor dem Wind. Der beschriebene Abstieg schaut nicht einladend aus, und so wählen wir unsere eigene Route.
Das Restaurant will gerade schließen, ein Getränk immerhin.
Und das tägliche Atlantik-Bad fehlt noch, wir fahren nach La Pared, sehen einen wunderschönen Strand und hüpfen rein.
Playa de la Solapa
Südlich von Ajuy beginnt eine Küstenwanderung, die unvergessen bleiben wird. Knapp über dem Meer und später die weiten Hänge querend – oft mit dem roten Eiskraut bedeckt, bis zu dem einsamen Strand.
Bahia de las Gaviotas
Quer über die Insel nach Los Molinos, wenige weiß gekalkte Häuser in einer Bucht, wirken verlassen und traurig, und ein Container mit Stühlen davor (= Fischlokal). Wir gehen an der Steilküste, an der Kante entlang nach Süden, treffen auf bizarre Stein- und Felsformationen, kreuzen kleinere Barrancos, bis wir ins Innere abbiegen und auf einer Fahrspur einen Hügel erklimmen. Der Wind pfeift wie immer, nur jetzt mit noch mehr Kraft. Die Aussicht: Steilküste, und dahinter weite Flächen, aus denen sich dann Hügel erheben, alles in braun, ocker, und dazu passend das blaue Meer. Wieder zurück an der Küste finden wir einen Abstieg zu einem kleinen Strand. Badepause.
In Los Molinos ist der Container jetzt geschlossen, die Suche nach einem offenen Lokal gestaltet sich schwierig, in Pajara werden wir fündig.
Los Boquetes
Nach der Karte ließe sich eine Rundtour von La Pared bis Los Boquetes machen. Zunächst bleiben wir noch im Inneren und gehen dann hinunter an die Küste. Und wieder ist die einzigartige Landschaft, die sich stets anders zeigt, eine Wohltat für die Sinne. Beim Rückweg stehen wir plötzlich hoch über dem langen Superstrand von La Pared, leer bis auf ein paar Surf-Lehrlinge. Wir steigen ab und bleiben bis zum Sonnenuntergang…
El Jable und Rückflug
Am letzten Tag fahren wir zunächst am Aeropuerto vorbei weiter Richtung Corralejo zu den Sanddünen, staunen, baden und steigen dann ins Flugzeug.