St. Veit • Defereggental
Noch mal eine Woche Skitouren.
Das Defereggental erstreckt sich in West-Ost-Richtung, im Westen begrenzt durch den Staller Sattel, und im Osten zeigt sich die Schober-Gruppe. Bei der Einfahrt ins Tal stellt sich die Frage, ob hier überhaupt Skitouren möglich sind, so abweisend schauen die Berge aus.
Hoch auf der sonnigen Nordseite des Tals liegt St. Veit. Die Unterkunft allerdings ist so verwinkelt gebaut, dass nur wenig Sonne die Zimmer erreicht, schade.
Montag
Hochleitenspitze 2877m – Villgratener Berge
Wir fahren zum Skigebiet von St. Jakob. Für 1000Hm Auffahrt sind 26€ zu zahlen. Nach kurzer Abfahrt queren wir unterhalb des Großen Leppleskofels und steigen hinauf zu einer Art Vorgipfel der versteckt liegenden Hochleitenspitze.
Die Abfahrt durchs Bruggerbachtal erfreut mit Pulver, und nach der Rast auf der Eggenalm geht’s auf der Piste zurück zur Talstation.
Dienstag
Großes Mandl 2818m – Rieserferner-Gruppe
Mit dem Auto hinauf zum Staller Sattel. Auf der offen gelassenen Piste, den alten Liftmasten folgend steigen wir hoch bis in den Sattel unterhalb des Großen Mandls.
Im Westen ist der Kronplatz zu erkennen.
Wir fahren ab zur Oberseehütte und sitzen in der Sonne bei einem Getränk. Der Wirt nimmt uns dann an die Leine und zieht alle neune mit seinem Schneemobil um den See. Auf der Loipe hinunter zum Parkplatz.
Mittwoch
Langschneid 2688m – Villgratener Berge
Noch einmal wird die künstliche Aufstiegshilfe in St. Jakob bis zur Brunnalm in Anspruch genommen. Auf der Piste hinab zur Eggenalm, und gegenüber beginnt der Aufstieg in die Ragötzlenke. Von diesem Sattel ist es nicht mehr weit bis zum Gipfelkreuz, ein vorgeschobener Aussichtspunkt hoch über dem Defereggental, sehr schön.
Die Abfahrt geht nach Westen hinunter, an der Jesachalm links vorbei, und dann mühsam auf der Straße mit hartem Schnee zur Alpe Stalle. Hier gibt es zweimal Obst: Marille und Birne. Und damit sind wir bereit für die Rodelbahn, und weiter zur Kapelle Maria Hilf, wo uns der Postbus aufnimmt und zur Talstation zurückbringt.
Donnerstag
Kauschkahorn 2891m – Villgratener Berge
Wir fahren nach St. Jakob und hoch bis zur Jausenstation Jägerstube. Auf länglicher Straße gehen wir so dahin, bis sich die freien Hänge auftun. Hinauf, die Lawinenverbauungen kreuzend, über welliges Gelände, an einem Felskopf rechts vorbei zu einem selbst definierten Endpunkt, nach 1200Hm.
Eine überragende Sicht nach Süden: die Dolomiten mit den Drei Zinnen.
Die lange Abfahrt endet, natürlich, in der „Jagastubn“.
Freitag
Speikboden 2653m – Villgratener Berge
Der Speikboden erhebt sich direkt nördlich über St. Veit. Nach einer kurzen Autofahrt geht es auf der flachen Straße länglich hinauf zur Speikbodenhütte. Zwei Kreuze sind bereits sichtbar. Am Gedenkkreuz vorbei bis 100Hm unterm Gipfelkreuz, ab hier zu Fuß auf den Gipfel. Beim Abstieg im steilen Schnee trete ich in einem Hohlraum, ein Skischuh verfängt sich in einem Felsspalt, und ich stürze nach vorne. Das Innenband des linken Knies reißt ab. Das war’s, denke ich. Mein Dank an Wilfried und Karl für die physische und psychische Rettung.
Mit Karl, Achim, Bettina (Fotos), Christine (Fotos), Ludger (Fotos), Susanne + Wilfried (Fotos), Steffen (Fotos).